Ruhig liegen die Kähne im Wasser, Masten ragen in die Luft, Häuser spiegeln sich in der Wasseroberfläche – und du befindest dich immer noch in der Hauptstadt. Berlin hat eine maritime Seite, die es sich zu erkunden lohnt! 16 Häfen habe ich in Berlin ausfindig gemacht, allesamt unterschiedlich mit ihren Eigenheiten oder Vorzügen.
Humboldthafen
Direkt neben dem Berliner Hauptbahnhof befindet sich der Humboldthafen. Ein bisschen traurig sieht dieses Becken, umgeben von Baustellen, aus.
An einen Hafen erinnert hier (noch) wenig. Möglichkeiten zum Verweilen gibt es momentan nicht.
Wo aussteigen? Berlin Hauptbahnhof
Tempelhofer Hafen
Hafenbäckereri, Hafendöner, Hafencafé – der Tempelhofer Hafen verbreitet das Hafengefühl nicht nur verbal. Ein paar Meter von der U-Bahn entfernt liegen hier Boote im Wasser.
Enten ruhen sich aus, es gibt alte Kräne zu bewundern und viele Plätze zum Entspannen. Kulinarisch gibt es einen bunten Mix rund um den Hafen herum – und sogar ein Fischrestaurant auf dem Wasser.
Wo aussteigen? U-Bahnhof Ullsteinstraße
Historischer Hafen Berlin
Mitten in Mitte! Auf dem Weg zum Hafen siehst du auf der einen Seite typisch stattliche Altbauten und auf der anderen Seite ragen Hochhäuser in die Luft. Die Fußgängerbrücke an der Inselstraße bietet durch ihre Architektur sehr viele Möglichkeiten zum Sitzen mit Blick auf den Hafen.
Unten bei den Schiffen erfährst du eine besondere Kulisse. Alte Kähne, Anker und Seile verbreiten ein Gefühl von Reise, Trauerweiden stehen am Ufer und dann ist da auch der Fernsehturm. Auf dem Spreedeck kannst du in lockerer Atmosphäre Speis und Trank genießen.
Wo aussteigen? U-Bahnhof Spittelmarkt
Borsighafen
Hier ist nicht so viel los; der Großteil des Gebietes ist Privatgelände, somit nicht zugänglich für die Allgemeinheit.
Westhafen
Riesige Schlepper liegen in den Becken, die zum Westhafen führen, bunte Container sind in die höhe gestapelt, hier fühlt es sich an als wäre die See nicht weit. Kein Wunder, ist der er Westhafen doch der größte Hafen Berlins. Durch riesige Gebäude und Speicher lässt er sich schon aus der Ferne erkennen.
Du darfst den Hafen tagsüber an einigen Stellen besuchen. Der Westhafen wird vielfältiger genutzt als man denken mag. So befindet sich hier beispielsweise das Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek Berlin.
Plätze zum Entspannen in industrieller Atmosphäre findest du hier allerhand.
Wo aussteigen? U-Bahnhof Westhafen oder S-Bahnhof Beusselstrasse
Südhafen Spandau
Am Südhafen laufen regelmäßig Schiffe ein und Güter werden fleißig verladen. Er ist einer der Häfen in Berlin, die wirklich als solcher genutzt werden.
Von der gegenüberliegenden Uferseite aus kannst du das Treiben beobachten. Es gibt gibt Bänke, Wiesen und genug ruhige Plätze, um sich etwas niederzulassen. In der Nähe des Bahnhofs kannst du auch das leckere in Berlin produzierte Florida-Eis schlemmen.
Wo aussteigen? S-Bahnhof Spandau
Nordhafen Spandau
Große Frachtschiffe wirst du hier nicht mehr einlaufen sehen. Hier war einst ein Binnenhafen, nun ist hier eher ein Wohngebiet. Das historische Bootshaus ist mit seiner Fachwerkbauweise ein Blickfang und es gibt viele Bänke und Wiesen auf denen sich ein Buch verschlingen lässt.
Wo aussteigen? Neue Bergstraße (Bus X36 / 136)
Osthafen
Rund um den Osthafen tobt das hippe Berlin. Das Spreeufer wird hier hauptsächlich von großen Unternehmen für Büros und Geschäftsstellen genutzt. Vom Ufer von der Arena aus hast du tolle Blicke auf große Skulptur Molecule Man auf dem Wasser und die ikonische Oberbaumbrücke. Partyfreudige können auf dem alten Schiff MS Hoppetosse, nahe der Arena, durch die Nacht tanzen. Abends und auch tagsüber kannst du dir auch in einem in die Spree eingelassenen Pool schwimmen gehen, das geht im Badeschiff Berlin.
Teltow Werft
Endstation. Hier befindest du dich direkt am alten Mauerstreifen, Radfahrer kreuzen deinen Weg. Ein kleiner Pfad führt hoch zum Wasser. Zur eigentlichen Werft gibt es leider keinen Zugang, alles ist verriegelt und mit spitzem Draht gesichert. Hafenatmosphäre kommt hier nicht auf. Aber wenn du ein ruhiges, abgeschiedenes Plätzchen in Berlin suchst, bist du hier richtig.
Wo aussteigen? Sachtlebenstraße (Bus 101)
Hafen Lichterfelde
Drei Schornsteine ragen hoch in die Luft. Sie sind schon aus weiter Ferne sichtbar. Industriell, fast schon futuristisch mutet dieser kleine Hafen an. Die Schornsteine gehören zum Gaskraftwerk. Es gibt trotzdem kleine Plätze der Idylle, die zum kurzem Verweilen in der Sonne einladen, vereinzelt liegt hier sogar ein Hausboot.
Wo aussteigen? Drakestraße / Goertzallee
Hafen Steglitz
Brachen, Bauschutt, zugewachsene Container, an denen sich die Pflanzen entlang ranken. Sie Südseite des Hafens ist hauptsächlich bewohnt von Krähen. Besonders nahe kommt man nicht ans Ufer. Die andere Uferseite ist besser zugänglich und bietet Sicht auf die kleine Insel in der Mitte, die auch Rastplatz für Wasserwanderer ist.
Wo aussteigen? Teltowkanalstraße, nahe Focus Mediaport
Nordhafen
Auch der Nordhafen ist ein ehemaliger Binnenhafen Berlins. Momentan (Stand: 2019) ist hier noch eine große Baustelle.
Auf der anderen Seite befindet sich jedoch ein großer Park – Park am Nordhafen – mit vielen Grünflächen, Weiden am Ufer und Bänke laden zum Verschnaufen ein.
Wo aussteigen? U-Bhf. Reinickendorfer Straße
Es folgen noch in der Aufzählung: