Madeira, eine Insel im Atlantik. Ungefähr 4,5 Flugstunden von Berlin entfernt liegt dieses – mir fehlt noch das treffendste Adjektiv, aber ich entscheide ich vorerst für wunderbar – wunderbare Eiland.
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Warum so wunderbar? Weil ich die Insel bewundere, mich des Öfteren mal gewundert habe und Madeira wirklich voller Wunder steckt, die an jeder Ecke, in jedem Tal, bei jeder Aussicht auf dich warten. Sei es der stets atemberaubend weite Blick auf das Meer bis zum Horizont oder eine besonders aussehende Frucht, die einfach am Wegesrand wächst und dann auch noch köstlich schmeckt.
Duftente Eukalyptus-Wälder, die dem Begriff „Waldbaden“ einen ganz neuen Sinn geben und steile Abhänge, die einen sich ganz klein vorkommen lassen. Vom Dach bellen die Hunde, weil die Häuser an so steilen Hängen gebaut sind, dass Dächer plötzlich ebenerdig sind. In den kleinen Bars, die manchmal auch nur drei Plätze bieten, gibt es guten Kaffee und Spezialitäten wie Madeira-Wein oder auch Poncha (der gegen jedes Wehwehchen hilft). Aus den Bäckereien duftet es und Pasteis de Nata, die Blätterteig-Pudding-Spezialität, lächelt dich neben anderen köstlichen Backwaren aus der Auslage an.
Das Wort „Vielfalt“ gehört ja mittlerweile zum Tourismussprech und irgendwie ist doch alles vielfältig und abwechslungsreich, wenn man in Reiseführern blättert. Madeira gibt dieser Vielfalt jedoch eine neue Dimension wie ich finde. Ja, Madeira ist verdammt vielfältig! Es gibt einfach so viel zu entdecken. Drei Monate habe ich dort verbracht und gelebt und lange noch nicht alles gesehen. Ich habe Madeira noch lange nicht satt.
In diesen drei Monaten habe ich viele Küstenabschnitte, Orte, Gemeinden, Wege und auch das Landesinnere erkundet. Ich möchte dir hier ein paar Einblicke geben und Erfahrungen mit dir teilen. Auf die Orte bin ich durch Reiseführer, andere Blogs oder auch einfach mal durch Zufall vor Ort gestoßen. Vielleicht ist bei meinen Madeira-Tipps ja auch einer für dich dabei.
Madeira auf eigene Faust erkunden
Ja, Madeira ist ein guter Ort für Individualreisende. Wie bewegt man sich auf Madeira am besten? Es gibt zwar auch Linienbusse, aber ich würde sagen, dass es sich lohnt sich einen Mietwagen zu nehmen, wenn du für eine längere Weile auf der Insel bist. Die Straßen sind meistens in gutem Zustand. Jedoch musst du manchmal schwindelfrei sein. Es geht teilweise sehr, sehr tief hinunter.
Welches Auto auf Madeira mieten?
Die Steigungen auf Madeira sind nicht ohne, manchmal fährst du Hügel mit 32% Steigung hoch. Jedoch machte sich der Twingo nicht schlecht, auch, wenn er offensichtlich etwas litt. Da die Straßen teilweise auch schmal sind, muss es nicht wirklich ein großer Geländewagen sein. Mit einer Golf-Größe fährst du schon gut.
Madeira, was machen?
Eigentlich einfach nur die Natur bewundern …
Madeira ist für mich die Insel des Wanderns. Auf Madeira kann jeder rastlose Wanderer seine Wanderlust stillen. Es gibt zig Wege und Pfade, die neue Blickwinkel und Natur bieten. Typisch Madeira sind die sogenannten Levadas, an denen es sich herrlich entlang wandern lässt. Sie sind Teil des alten und noch immer funktionierenden Bewässerungssystems der Insel. Wenn du irgendwo ein paar Klamotten in einer Art Abfluss stecken siehst, nehme nicht an, dass es Müll ist und greife nicht ein – die Einwohner Madeiras stoppen den Fluss des Wassers ab und an, je nachdem welches Feld gerade bewässert werden soll.
Aber auch die „normalen“ Wanderwege, die als „PR“ ausgeschilderten und nummerierten Wege sind wirklich sehens- und erkundenswert (PR = Pequenas Rotas (port.) – kleinere Routen). Ein paar davon bin ich auch gelaufen und war immer wieder erstaunt wie jeder Weg einen kleinen schockverliebt-Moment bereithält.
Was du also so auf Madeira machen kannst:
- Levada-Wanderung
- PR-Wanderung
- Schwimmen und baden
- Schnorcheln und tauchen
- Surfen
- Paragliding
- Mountain Bike und allgemein Fahrrad fahren
- Ausflüge mit dem Boot
- Seilbahn fahren
- Gärten besuchen
- Korbschlitten fahren
Ja, wohin denn nun auf Madeira? Hier sind einige der für mich schönsten Orte auf Madeira:
Die 7 schönsten Orte auf Madeira
Natürlich ist diese Liste subjektiv! Diese Orte auf Madeira haben für mich persönlich einen sehr positiv bleibenden Eindruck hinterlassen. Bilder sprechen hier mehr als Worte, daher gibt es zu jedem Ort ein paar Bilder und nur ein paar kleine Zeilen dazu.
Calheta
Calheta bietet so viele schöne kleine Wege, ganz nah an den Wohnhäusern entlang. Auf 300-500 Höhenmetern gewinnt man einen ganz guten Eindruck wie die Menschen hier leben. Weiter oben findest du satt-grüne Wiesen und unten, am Calheta Beach wird es touristisch, dort gibt es einen Stein- sowie einen Sandstrand vor der Wahnsinnskulisse der hohen Felsen. Hier lässt es sich schnorcheln und Fische beobachten.
Paul do Mar
Das ehemalige Fischerdorf Paul do Mar gehört für mich zu den stimmungsvollsten Orten Madeiras. Irgendwie spürt man hier die Geschichte, der Ort strahlt etwas Besonderes aus. Früher führten keine Straßen dorthin, der Ort war fast nur per Schiff erreichbar. Wenn du Wellen magst, wirst du Paul do Mar lieben! Hier rauscht das Meer mal beeindruckend, mal schon beinahe bedrohlich. Die Wellen krachen nur so gegen die Keilmauern. Geschützt vor dem Nass, lässt es sich schön durch die teils engen Gassen spazieren.
Ponta do Sol
Ponta do Sol ist eine wahre Schönheit. Direkt am Meer gelegen mit hübschen Häusern, Terrassen und Bepflanzungen. Ein Weg führt auch ein kleines Stückchen raus aufs Meer, wo der Wind sehr stark weht und du dein Hab und Gut wirklich festhalten musst, damit es nicht wegfliegt. Ponta do Sol bietet auch einen Strand, war für mich aber vor allem ein Ort zum Flanieren, umsehen, sich setzen und einfach etwas die Sonne genießen.
Sao Vincente
In Sao Vincente fühlte ich mich auf gewisse Art und Weise geborgen. Der alte Dorfkern liegt in einem Tal, umrahmt von grünen Felsen. Wenn du nach oben schaust und dich drehst, fühlst du dich wie eingebettet in den Bergen. Im Ortskern lässt sich ganz gemütlich eine Runde drehen. Und es gibt auch einen angenehmen Weg hinunter zum Meer.
Fanal, Feenwald
Ich weiß nicht, ob es sagenumwobene Geschichten um diesen Ort gibt. Wenn nicht, dann müsste man sie erfinden! Der sogenannte Feenwald in Fanal ist für mich die beste Erfüllung des Wortes „Mystik“. Es handelt sich hier um einen Jahrhunderte alten Lorbeerwald, der durch seine hohe Lage meist in Wolken gebettet ist. Abstrakte Wüchse von Bäumen treffen hier auf weiches Moos und ab und zu tritt auch mal eine Kuh aus dem Nebel hervor.
Ponta de São Lourenço
Ich bleibe bei abstrakt, dieses mal sind es jedoch die abstrakten Felsformationen, von denen es auf der östlichsten Spitze Madeiras so einige zu bewundern gibt. Hier umgibt dich Meer in Endlosschleife und ab und zu ragt mal ein hoher Felsen aus dem Wasser. An jeder Ecke, jedem Abhang war ich erneut gespannt, was es zu sehen gibt.
Nonnental in Curral das Freiras
Hier versteckten sich einst Sklaven und siedelten sich dann permanent an. Das Nonnental liegt eingebettet zwischen den hohen Bergen in Curral das Freiras. Es ist waldig hier und duftet mal wieder toll als ich den Weg hinunter ins Tal gehe. Kastanien (Maronen) sind hier übrigens regionale Spezialität. Es ist ein sehr touristischer Ort, aber die Kastaniensuppe war köstlich und die Ausblicke fantastisch.
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