Ein Roadtrip durch die Ukraine ist aufregend und ursprünglich. Mit dem Auto, einem Mietwagen, ging es von Lemberg nach Odessa. Nicht für jedermanns Gemüt geeignet. Die Straßen hinter Lemberg in Richtung Karpaten, Süden sind sehr stark beschädigt, Schlaglöcher en masse. In vielen Fällen fährt man auch einfach mal neben der Straße, weil dies angenehmer ist als die Straße selbst. Wenn man die Löcher in den Straßen in Kauf nimmt, wird man mit unglaublicher Natur, wunderschönen Landschaften und Menschen voller Herzlichkeit belohnt. In fast jeder Stadt im westlichen Teil der Ukraine findest du darüber hinaus wildlebende Hunde ✔ eine Statue von Iwano-Frankiwsk ✔ einen schönen Park ✔.
Hier findest du meine kleinen Eindrücke der Städte, die bei dem Ukraine Roadtrip von mir besucht wurden. Mal war es nur eine Nacht, mal verbrachte ich einige Stunden in der jeweiligen Stadt. Meine Lieblingsorte des Roadtrips, die dann doch eher von der Natur geprägt waren, findest du in diesem Beitrag über schöne Orte in der Ukraine. Aber jetzt wird’s erstmal urban!
Iwano-Frankiwsk
Es macht Spaß hier spazieren zu gehen. Viele kleine Gassen und Ecken gibt es zu erkunden, zahlreiche kleine Grünflächen, Sitzgelegenheiten zum Beobachten des ukrainischen Alltags, Sakralbauten und Häuser aus österreichischer Zeit.
Empfehlungen
- Rathausturm: Für weniger als 1€ geht es hoch auf dem Rathausturm, von wo aus du eine unschlagbare Aussicht über die Stadt genießen kannst. Das Rathaus wurde im Jahr 1928 erbaut und ist in seinem Baustil (Jugendstil) einzigartig in der Ukraine.
- Es gibt hier einen besonderen Brunnen, einer, unter dem du stehen und herum laufen kannst. Du blickst durchs Wasser nach außen. Das macht Spaß!
Jaremtsche
Jaremtsche liegt mitten in den Karpaten an einem Fluss mit einem Wasserfall. Die Luft ist gut. Hier ist sehr touristisch. Es gibt viele Pensionen und Hotels für Ski-Fahrer, Wanderlustige. Viele Familien sind hier anzutreffen.
Empfehlungen
- Wasserfall am Fluss Pruth
Kolomea
Die großen bunten Eier weisen auf den wohl einzig touristischen Punkt in der Stadt hin: dem Ostereimuseum, welches ich nicht besuchte. Dafür unternahm ich einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt. Eine authentische Stadt, die äußerlich eher nicht viel hermacht. Viele Gebäude verfallen so langsam, hier und da bröckelt der Putz, aber unter den Menschen, die sich treffen, durch die Straßen laufen, ihren Alltag bewältigen spüre ich eine gewisse Herzlichkeit. Am zentralen Platz findest du wie auch teilweise andernorts kleine Erinnerungsorte mit Tafeln, die Fotos und Namen der Gefallenen aus 2014 zeigen.
Empfehlungen
- Motuzkovy Park – ein schöner kleiner Park am See mit einer kleinen Insel in der Mitte, die man auch mit einer Seilbahn erreichen kann.
Czernowitz
Hier halten sich wohl die meisten deutschen Urlauber auf, zumindest hörte ich hier seit langem mal wieder Menschen Deutsch sprechen. Ein hübsches Städtchen, das kulturell sehr viel zu bieten hat. Es ist wohl die mitunter touristischste Stadt in dieser Region.
Empfehlungen
- Die Promenade entlang schlendern.
Chotyn
Eine riesige Burg empfängt dich, umgeben von weiten Wiesen und grünen Hügeln. Nahe am Fluss gelegen. Die Burg ist sehenswert. Du kannst dich hier gut eine Stunde lang aufhalten und danach noch etwas im Gras sitzen und vor allem die Landschaft aufnehmen.
Kamjanez-Podilskyj
Der historische Stadtkern liegt hier ganz oben auf einem Berg. Alles ist sehr weitläufig und groß. Die Stadt gehört zu den ältesten der Ukraine und ist besonders bekannt durch die Burg. Nicht weit vom Stadtkern gibt es einen riesigen Markt, auf dem du wirklich alles…alles..finden kannst.
Winnyzja
Hier aß ich in einem unscheinbaren Kiosk die beste Napoleontorte der Reise. Ansonsten hielt ich mich hier nicht lange auf. Eine große Attraktion der Stadt: die Multimediafontäne. Ein „Geschenk“ des ehemaligen Präsidenten Poroschenko an die Stadt. Es handelt sich um eine große Wasserinstallation direkt am Fluss. Hier werden Wassermassen 70m hoch in die Luft geschleudert und dabei von einem Farbenspiel, Lasern und Musik begleitet. Die Show läuft in den Sommernächten und beginnt zu unterschiedlichen Zeiten rund um den Sonnenuntergang.
Uman
Eine Stadt, in der ziemlich viel los ist. Ich erinnere mich an volle Straßen und viele Menschen, die draußen das schöne Wetter genossen. Im Herbst wird diese Stadt zur Pilgerstätte der Juden.
- Sofijiwka-Park – ein großer Park, bzw. Landschaftsgarten, in dem du getrost einige Zeit spazieren kannst
Von Uman aus ging es dann in Windeseile nach Odessa, die Straßen sind mittlerweile meist neu gemacht und gut befahrbar. Meine Eindrücke aus Odessa und warum Tauben warme Füße haben kannst du hier nachlesen.
Du warst auch in der Ukraine unterwegs? Hast noch Tipps zu den unterschiedlichen Orten? Dann hinterlass mir gerne einen Kommentar.
Ohne der Autorin zu nahe treten zu wollen, halte ich den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels für unglücklich. Seit Wochen herrscht Krieg in der Ukraine, die Menschen flüchten wenn sie können und hier wird ein Road Trip angepriesen ohne jeglichen Hinweis darauf oder Anteilnahme für die betroffenen. Schön wäre ein Verweis darauf gewesen, Solidarität zu bekunden oder gar eine Spenden bzw. Hilfsorganisationen zu verlinken.
Hi Vanessa, tatsächlich ist es sehr schlechtes Timing, danke für deinen Hinweis. Es tut mir Leid, wenn ich dir / jemandem damit ein schlechtes Gefühl gegeben haben. Ich habe das Datum nun auf die ursprüngliche Erscheinungszeit geändert. Dieser Artikel ist ursprünglich 2018 erschienen auf einem Blog, den ich vorher betrieben habe und ich habe kürzlich erst in einem Schwung Artikel hier hin übertragen. Daher war das Datum nicht korrekt. Mein damaliges Ziel war lediglich zu zeigen als was für ein schönes Land ich die Ukraine empfunden habe.
Ich werde schauen, welche Hilfsorganisation / Spendenmöglichkeit ich verlinken kann, bitte sende mir gerne Empfehlungen.
Viele Grüße,
Stephanie